Klima-Kleber in Bali
In Mainz haben sich gestern zwei Klima-Aktivistinnen von das Rednerpult von Friedrich Merz geklebt. Dieser muss wohl seine Rede fortgesetzt haben, gespickt mit lustigen Einlagen über Bali-Reisen von einzelnen Klima-Protestlern und dem Hinweis, dass das Klima von Ingenieuren gerettet werden muss!
Irgendwie fällt es mir in der Zwischenzeit schwer, über das Thema zu lachen und Witze zu reißen! Die wissenschaftlichen Fakten liegen seit Jahren auf dem Tisch. Das Zukunftsszenario erschreckt mich, der berühmte “Kipppunkt” kommt immer näher. Die Politik hat die letzten Jahrzehnte verschlafen und gemauert. Auch heute gibt es immer noch genügend politischen Widerstand gegen konkretes Handeln.
Die CDU sucht vergeblich Ingenieure zur Lösung des Problems, die FDP sucht schon lange die Spezialisten, die alles richten sollen. Neue technische Ansätze sind dringend erforderlich und zum Glück ja teilweise schon in Sicht. Aber sie sind zu langsam!
Ein schnellerer Kohleausstieg, ein sofortiges Tempolimit auf deutschen Autobahnen und ein massiver Ausbau des Bahnnetzes wäre die Maßnahmen dieser Stunde. Aber stattdessen baggern wir Lützerath ab und bekommen neue Autobahnen.
“Normale” Demonstrationen scheinen nicht mehr genug aufzurütteln. Jetzt kleben sich Demonstranten auf die Straßen und erreichen so einen riesigen Aufschrei. Doch anstatt die Nachricht aufzugreifen und zu handeln, regen wir uns über Urlaubsreisen der Aktivisten auf. Das ist irgendwie auch einfacher, schnell ist man vom eigentlichen Problem abgelenkt. Man hat es ja schon immer gewusst! “Die” lassen sich mit Muttis SUV zur Demo chauffieren.
Und das führt mich zu meinem letzten Punkt: der persönliche Verzicht. Ja, wir brauchen sofort Maßnahmen der Politik, die gewisse grundlegende Änderungen schnell herbei führen. Aber wir sind eben auch als Konsumenten mit ein Bestandteil des Problems. Das heisst, auch wir können uns und damit auch etwas verändern! Zu warten, bis “die da oben” endlich etwas tun, ist sicher keine Lösung.
Ich stelle hier mal eine kleine “Giftliste” auf. Diese sieht bei jedem wahrscheinlich anders aus, wichtig wäre nur, dass es sie überhaupt gibt und damit eine individuelle Veränderung angegangen wird:
- weniger Fleisch essen
- nur noch innerdeutsche Reisen mit der Bahn
- Fernreisen auf ein absolutes Minimum reduzieren
- wenn Auto, dann nur noch E-Auto und Carsharing
- nachhaltige und regionale Lebensmittel einkaufen
- Kleidung aus fairer Produktion einkaufen
- nur noch einkaufen, was man wirklich benötigt
So, jetzt seid Ihr dran! Politik und persönliche Anpassung des eigenen Lebensstils. Nicht in einer bestimmten Reihenfolge, sondern gleichzeitig. Und zwar jetzt! Sofort!
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